Wie erhält das Schraubfundament seine Stabilität?
Wie erhält das Schraubfundament seine Stabilität?
Das Prinzip der Schraube im Boden
Das Schraubfundament ist ein Verdrängungspfahl und basiert dadurch auf eine der ältesten Formen des Fundamentbaus: Die Pfahlgründung, eine über Jahrtausende hinweg bewährte Praxis. Im Gegensatz zu frühzeitlichen Formen aus Holz handelt es sich beim Schraubfundament um ein verzinktes Stahlrohr mit aufgeschweißtem Gewinde, das zur Einleitung von horizontalen und vertikalen Lasten in den Boden konzipiert ist und mit Hilfe einer Eindrehmaschine montiert wird. Auf Erdbewegungen kann dabei verzichtet werden.
Im Prinzip funktioniert das Schraubfundament genauso, wie wenn man eine gängige Schraube in die Wand mit Hilfe eines Dübels oder in ein Stück Holz eindreht. Durch das Eindrehen der Schraube mit Hilfe von Kraft entsteht eine formschlüssige Verbindung zwischen der Schraube und dem Holz. Formschlüssig heißt in diesem Fall, dass sich die Schraube mit dem Holz ineinander verzahnt und damit fest verbunden wird.
Dreht man ein Schraubfundament mit ausreichendem Anpressdruck in den Boden ein, verhält sich die Verbindung ähnlich. Im Bereich des geschweißten Gewindes verzahnt sich das Fundament formschlüssig mit dem Boden. Zudem wird das Erdreich beim Einbringen seitlich verdrängt und damit verdichtet, sodass am Schaft des Rohrs zusätzlich eine kraftschlüssige Verbindung entsteht. Kraftschlüssige Verbindungen entstehen durch Reibungskräfte, in diesem Fall die sogenannte Mantelreibung zwischen Stahlrohr und Boden.
Der Boden macht‘s
Damit ist klar, dass der Boden ein sehr wichtiger Faktor für die Tragfähigkeit des Schraubfundamentes überhaupt darstellt. Denn erst das Zusammenspiel zwischen Schraube und Baugrund lässt das Schraubfundament zum Fundament werden. Der Boden definiert dabei die äußere Tragfähigkeit und die Schraube die innere Tragfähigkeit des Fundaments.
Für die Bewertung der äußeren Tragfähigkeit ist ein Baugrundgutachten essentiell notwendig. Dieses gibt darüber Aufschluss, welche verschiedenen Bodentypen vorliegen, wie die Konsistenz des Erdreichs zu bewerten ist und wo sich die tragfähigen Schichten befinden. Nicht jeder Boden ist gleich gut geeignet um Lasten aufzunehmen, es spielen viele Faktoren eine Rolle. Unter anderem die Zusammensetzung der einzelnen Bodenelemente, die Dichte der Lagerung sowie mögliche Grundwasserbewegungen. Mit diesem Wissen, den Daten der einzuleitenden Lasten und den Leistungsdaten der Schraubfundamente kann schließlich das Fundamentlayout berechnet und geplant werden. Aufschluss über die tatsächliche Tragfähigkeit des Baugrunds geben Belastungstests, die als Nachweis vor jeder Projektierung zwingend durchzuführen sind.
Fachkompetenter Einbau ist wichtig
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Tragfähigkeit des Fundaments liegt letztendlich in der Montagetechnik. Für den Einbau stehen verschiedenste Maschinen zur Verfügung, diese reichen von einer elektrischen Eindrehmaschine über hydraulisch gesteuerte Baggeranbaugeräte bis hin zu selbstfahrenden Lafetten-geführten Raupenfahrzeugen. Egal welcher Maschinentyp zum Einsatz kommt, eines haben alle gemeinsam: Es wird zu Steuerung immer ein erfahrener und fachkompetenter Maschinenführer benötigt.
Denn beim richtigen Eindrehen der Schraubfundamente sind verschiedene Aspekte zu beachten. So muss unter anderem darauf geachtet werden, dass mit genügend Anpressdruck gleichmäßig eingedreht wird. Dabei muss man sowohl das Drehmoment im Auge behalten als auch die Libelle für ein lotgerechtes Einbringen des Fundamentes. Schiefstellungen und fehlende Präzision beim Einbau kann die Tragfähigkeit genauso negativ beeinflussen, wie das nach oben fördern von Erde. Dennoch ist die Montage von Schraubfundamenten vergleichbar einfach zu erlernen und ist, wenn man den Einbauempfehlungen des Herstellers folgt, absolut machbar.
Fazit
Bei Schraubfundamenten ist es wie mit jedem anderen Fundament auch. Passt Produkt, Boden und Montagekompetenz zusammen, so lässt sich ein sicheres Fundament erstellen. Schraubfundamente sind dabei nicht nur eine absolut sichere, sondern vor allem eine innovative und bodenschonende Alternative zu herkömmlichen Gründungsarten. Dabei erstreckt sich das Feld an Anwendungen von Verkehrsschildern und Werbepylonen bis hin zu Terrassen, Carports und Wohngebäude. KRINNER bietet hierfür ein breites Sortiment an Schraubfundamenten und für jede Montageanforderung die passende Eindrehmaschine made by KRINNER.